Leserbrief: Stadtmöbel statt Kräppel?

Stadtmöbel statt Kräppel? Foto: potocrew, Adobe Stock
Stadtmöbel statt Kräppel? Foto: potocrew,

Leserbrief von Achim Blohberger zum Beitrag „Kombi kritisiert Kosten für Stadtmöbel“ im Groß-Gerauer Echo vom 24. Oktober 2025.

Mit Kopfschütteln habe ich die Äußerung von Herrn Karl-Heinz Wamser gelesen, der beklagt, dass die Stadt Groß-Gerau Geld für die Pflege von Pflanzkübeln ausgegeben habe, während der „Kräppelkaffee für Senioren“ abgesagt wurde. Diese Gegenüberstellung ist nicht nur sachlich falsch, sondern zeugt auch von einer bemerkenswert schlichten Argumentationsweise.

Das Wässern und Pflegen von Bäumen und Pflanzen im öffentlichen Raum dient der gesamten Stadtgesellschaft. Es trägt zu einem lebenswerten, gepflegten und attraktiven Stadtbild bei und damit zu einem Umfeld, in dem sich auch Seniorinnen und Senioren gerne aufhalten. Wer ernsthaft meint, man müsse auf Blumenschmuck und Stadtsauberkeit verzichten, um Kaffee und Kuchen für eine einzelne Veranstaltung zu finanzieren, verkennt die Zusammenhänge städtischer Haushaltsplanung.

Die Verwaltung hat nachvollziehbar dargelegt, dass die Ausgaben für Pflege und Material überschaubar und sachlich begründet waren. Es geht hier um Pflegekosten, nicht um Luxus. Dass eine Stadt sowohl in Begegnungsräume als auch in ein würdiges Stadtbild investiert, ist kein Widerspruch. Es ist Ausdruck von Verantwortungsbewusstsein gegenüber allen Bürgerinnen und Bürgern. Politik, die solche Nebeneinanderstellungen bemüht, um Stimmung zu machen, trägt wenig zu einer sachlichen Diskussion bei.

Wer kommunale Ausgaben gegeneinander ausspielt, statt über nachhaltige Stadtentwicklung zu sprechen, argumentiert nicht im Interesse der Gemeinschaft, sondern auf Kosten des gegenseitigen Respekts.