Mit einem überparteilichen Friedensappell fordern mehr als 130 Unterzeichnende aus Politik, Kultur und Zivilgesellschaft ein Ende der Gewalt im Gaza-Streifen. Sie verurteilen sowohl den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 als auch das militärische Vorgehen Israels, das nach Einschätzung der Initiatoren großes Leid über die Zivilbevölkerung gebracht hat.Der Appell ruft zur sofortigen Freilassung der Geiseln und zu einem Waffenstillstand auf. Von der Bundesregierung wird gefordert, Waffenlieferungen an Israel auszusetzen und sich mit Nachdruck für eine politische Lösung einzusetzen.
Nicht außer Acht lässt der Appell Deutschlands historische Verantwortung. Die besondere Beziehung zu Israel dürfe aber nicht dazu führen, Unrecht zu übersehen. Wer an Israels Werte glaube, müsse Haltung zeigen, wenn diese durch eigenes Handeln gefährdet seien.
Zu den Erstunterzeichnenden zählen unter anderem Heidemarie Wieczorek-Zeul, Andrea Ypsilanti, Gregor Gysi, Christian Suhr sowie kommunale Vertreter aus Groß-Gerau und Büttelborn. Einer der Mitinitiatoren ist der Groß-Gerauer Mediziner Dr. Harald Braun.
Am Montag, 23. Juni, findet um 18.00 Uhr eine begleitende Kundgebung auf dem Marktplatz in Groß-Gerau statt. Als Hauptredner wird Johannes Zang, Publizist und Autor, erwartet. Johannes Zang hat acht Jahre in Palästina gelebt und steht noch heute in ständigem Kontakt mit Menschen in Gaza. Die musikalische Begleitung übernimmt der Liedermacher Bodo Kolbe aus Mörfelden.
Der Ortsverband der Groß-Gerauer Grünen hat am 12. Juni 2025 einstimmig beschlossen, diesen Appell zu unterstützen. Bitte unterzeichnet den Appell und kommt zur Kundgebung.
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Der Appel im Wortlaut:
Stoppt das Töten in Gaza!
Wir können nicht länger schweigen.
Was am 7. Oktober 2023 geschah, war ein furchtbares Verbrechen. Der Terrorangriff der Hamas auf Israel war grausam, brutal und menschenverachtend. Hunderte unschuldige Menschen wurden ermordet, Familien zerstört, Kinder verschleppt. Wer so etwas tut, stellt sich gegen jedes menschliche Miteinander. Wir verurteilen diesen Angriff mit aller Schärfe.
Das, was seitdem im Gazastreifen geschieht, ist ebenfalls ein Verbrechen. Und es geschieht Tag für Tag – mit Waffen, die auch aus Deutschland kommen.
Hunderttausende Menschen in Gaza haben kein Zuhause mehr. Ganze Stadtviertel sind in Schutt und Asche gelegt. Krankenhäuser werden bombardiert. Kinder sterben unter Trümmern. Eltern tragen ihre toten Kinder durch die Straßen. Es fehlt an allem – Wasser, Strom, Essen, Hoffnung. Die meisten Opfer sind Zivilisten. Frauen, Männer, Alte, vor allem: Kinder. Wie viele tote Kinder brauchen wir noch, bis wir aufwachen? Wir sagen klar: Das hat nichts mehr mit Selbstverteidigung zu tun. Das ist eine Bestrafung eines ganzen Volkes – und das ist nicht hinnehmbar.Deutschland hat eine besondere Beziehung zu Israel – aus guten Gründen. Unsere Geschichte verpflichtet uns! Unsere Geschichte verpflichtet uns auch, niemals wieder wegzusehen, wenn Unrecht geschieht. Auch dann nicht, wenn es von einem befreundeten Staat begangen wird. Wer wirklich Freund ist, schweigt nicht, wenn dieser Freund sich verirrt. Wer wirklich an Israel glaubt, darf nicht zuschauen, wie es sich selbst und seine Werte zerstört. Es reicht nicht, Gräber zu zählen. Wir müssen dafür sorgen, dass keine neuen entstehen. Denn jedes tote Kind – egal ob israelisch oder palästinensisch – ist ein Kind zu viel.
Frieden beginnt mit einem Stopp der Gewalt.
Menschlichkeit beginnt mit einem Stopp des Wegsehens.
Gerechtigkeit beginnt mit einem Stopp der Waffen.Wir appellieren an die Hamas:
Stoppen Sie den Terror, lassen Sie die Geiseln frei und kapitulieren Sie bedingungslos, um das Leid der Zivilbevölkerung zu beenden.Wir appellieren an die israelische Regierung:
Beenden Sie den Rachefeldzug und stoppen Sie die Angriffe auf zivile Ziele.Wir appellieren an die Bundesregierung:
Stoppen Sie sofort alle Waffenlieferungen an Israel! Setzen Sie sich mit allem politischen Gewicht für einen Waffenstillstand ein! Erheben Sie Ihre Stimme – nicht irgendwann, sondern jetzt! Wir können nicht länger schweigen, sonst machen wir uns mitschuldig.Wir bitten um Unterstützung des Groß-Gerauer Appells.
Seit der Fertigstellung unseres Groß-Gerauer Appells hat sich die Lage in Gaza weiter dramatisch verschärft. Noch mehr Tote, noch mehr Trümmer, noch mehr Hoffnungslosigkeit. Inzwischen äußern sich auch deutsche Politiker über die Unverhältnismäßigkeit des israelischen Vorgehens. Doch Worte allein reichen nicht. Es braucht viele Stimmen, auch Ihre! Wir sehen, was geschieht. Und wir wollen, dass es aufhört.
Wenn auch Sie bestürzt sind und wenn Sie nicht länger schweigen wollen, dann unterstützen Sie unseren Appell: https://survey.lamapoll.de/Gross-Gerauer-Appell
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