Energiesparen im Alltag: „1 Grad weniger ist Feuer unter Putins Hintern“

Dieser freche Slogan kursiert mit vielen anderen Slogans gegenwärtig im Netz. Er ist ein Versuch, der Abhängigkeit von russischen Energielieferungen etwas im persönlichen Alltag entgegenzusetzen: Energiesparen z.B. durch Herunterregeln der Heizung um 1 Grad C (spart 6 % der Verbräuche).

Energiespar-Kampagne

Ob die Regierung sich in der Frage eines Energie-Importstopps (Embargo) bewegen wird, ist noch ungewiss.

Um dem barbarischen Krieg Putins gegen die Ukraine mehr finanzielle Unterstützung zu entziehen, fordert die Wirtschafts- und Energieexpertin Prof. Claudia Kempfert zumindest eine “breite gesellschaftliche Energiespar-Kampagne”. Zu einer entschlossenen Energiewende gehöre gerade jetzt „konsequentes Energiesparen“. Statt „Spritpreisbremsen“ bräuchte es „Verschwendungsbremsen“.

Gerade in den Kommunen nahe am Alltag der Menschen sollten viel mehr Energiesparhilfen gegeben werden.

Tempolimit und autofreier Sonntag

Auch die Co-Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, forderte vor Kurzem , den öffentlichen und privaten Energieverbrauch so schnell wie möglich zu reduzieren. Dabei solle die Bundesregierung „ohne Denkverbote alles anschauen, was auf dem Tisch liegt … Es zählt jetzt jeder Liter Öl und jede Möglichkeit, wie wir den Verbrauch senken können.“ (Quelle RND) Mit vielen Umweltverbänden fordert sie z.B. die Einführung eines temporären Tempolimits auf deutschen Autobahnen bis Jahresende. Das Umweltbundesamt hatte berechnet, dass die Geschwindigkeit von km/h bzw. 1oo km/h rund 3,8 Prozent der Verkehrskraftstoffe einspare. Die Umweltorganisation BUND fordert überdies die sofortige Einstellung aller Kurzstreckenflüge sowie einen autofreien Sonntag.

Achtsamer Umgang mit Ressourcen

Der Krieg hat das Bewusstsein für eine rasche Energiewende deutlich wachsen lassen. Zum Energie- und Rohstoffsparen zeigen sich Menschen durchaus bereit. Sie erinnern sich daran, was ihre Eltern und Großeltern in Mangelzeiten selbstverständlich praktiziert haben: achtsamen Umgang mit Ressourcen. Etwa kein Essen fortschmeißen, Wasser sparen, unverpackt einkaufen, Räume weniger heizen, Licht reduzieren , Kleidung länger tragen, energieeffiziente Geräte anschaffen, nachhaltig bewegen und reisen u.v.m. Der autofreie Sonntag aus den 7oern zur Bewältigung der Ölkrise ist den Älteren durchaus positiv im Gedächtnis.

 

Tipps zum Energiesparen von NABU, BUND und anderen Verbänden:

energiesparen_tipps_heizen.pdf

energiesparen_klimafreundlich_sauber_bleiben.pdf

energiesparen_klimafreundlich_warm_bleiben.pdf

www.die-stromsparinitiative.de/stromspar-tipps/tipps-zum-heizen

www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/umweltbewussterleben/heizen-raumtemperatur

Strom sparen | Verbraucherzentrale.de

Jutta Stern, Ortsvorstandsmitglied, 8.4.22

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